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50-jähriges Bestehen

Ab dem 50-jährigen Bestehen (1971-1996)

Die Bruderschaft konnte am 17.02.1973 mit der Amtsübernahme von Werner Letsche das Licht in die neuen Räume in der Erbacher Straße 2 in Darmstadt feierlich einbringen. Es konnten größere Schränke aufgestellt werden, so dass auch die wieder angefüllte Bibliothek und Unterlagen sowie Ritualgegenstände nicht mehr privat untergebracht werden brauchten. Eine Reihe von Ordnern der Johannis-Freimaurerloge »Zum flammenden Schwert« aus der Gründerzeit der zwanziger Jahre, der Vorkriegszeit und der Zeit danach verblieb aus Sicherheitsgründen immer bei den jeweiligen Vorsitzenden Meister der Loge stationiert.

Eine Reihe von Büchern und Ordnern befanden sich bei Letsche, Balser und Finck. Am 01.12.1972 fanden Neuwahlen in der Loge statt, so dass Friedrich Finck von Werner Letsche im Amt des Vorsitzenden Meisters der Ehrwürdigen Johannis-Freimaurerloge »Zum flammenden Schwert« zu Darmstadt abgelöst wurde. Die Lichteinbringung mit Stiftungsfest wurde am 17.02.1973 in den neuen Räumen mit 18 Brüdern begangen. Die Tempelweihe wurde vom Provinzialmeister von Hessen Otto Luer feierlich vorgenommen und Werner Letsche in sein Amt eingesetzt.

Paul Werner Letsche, Dipl.-Ing. Architekt BDA, geboren am 04.09.1911 in Darmstadt, wurde mit der Matrikelnummer 56 in die Loge aufgenommen. Er verstarb am 08.05.1980 in Darmstadt. In die Andreas-Loge wurde er am 20.01.1952 aufgenommen und seine Berufung in das Kapitel erfolgte am 01.11.1953. Er war Redner der Loge von 1950 bis 1963, Abgeordneter Logenmeister von 1963 bis 1973. Vorsitzender Meister war er vom 17.02.1973 bis zum Stiftungsfest am 06.11.1978. In den letzten Jahren war seine Zuckerkrankheit so weit fortgeschritten, dass er sich öfter im Amt hat vertreten lassen müssen. Trotzdem war sein Einsatz für den Freimaurerorden unermüdlich. In vielen Vorträgen und Ansprachen hat er festgehalten, dass er Gott unter dem Bild des »Dreifach großen Baumeister der ganzen Welt« inbrünstig verehre. Er war von der Unsterblichkeit der Seele überzeugt. Seine Verdienste fanden Anerkennung in der Verleihung des Großen Ehrenzeichens der Großen Landesloge 1962, sowie des Ehrenbands für »Verdiente Führer von Ordensabteilungen«. Der Bestand der Loge war auf 24 reguläre Mitglieder, 1 Ehrenmitglied, 3 auswärtige Mitglieder sowie 1 »ständig besuchender Bruder« gestiegen. Am Stiftungsfest, dem 06.11.1978 wurde Karl-August Balser vom damaligen Provinzialmeister Hessens, Wolfgang Füllkrug, vereidigt und zum Vorsitzenden Meister eingesetzt.

Karl-August Balser wurde am 23.05.1914 in Tientsin/China geboren und verstarb während einer Untersuchung im Krankenhaus in Mainz am 07.07.1981. Er war Korvettenkapitän a. D., Hotelkaufmann und Unternehmensberater. Er erblickte am 13.02.1952 in der Johannis-Freimaurerloge »Zur Perle im Schwarzwald« das freimaurerische Licht. In die Andreas-Loge wurde er am 16.09.1955 aufgenommen und wurde am 08.05.1960 in das Kapitel berufen. Er war zwischendurch - beruflich bedingt - wieder Mitglied seiner Loge im Schwarzwald und wurde durch Antrag am 11.05.1962 wieder angenommen. Aufgrund seines Organisationstalentes konnte er die Logenunterlagen in Ordnern jahrgangsmäßig einordnen und bei sich zentralisieren. Er räumte auch mit Karteileichen auf, so dass die Loge 1980 den Bestand von 22 Brüdern hatte. In den Jahren seiner Hammerführung verstarben einige ältere Mitglieder. Er pflegte zu sagen, dass »wir uns gesund geschrumpft hätten«. Er stellte ein verjüngtes Beamtenteam auf.

Seine Losung war: »Wir wollen zum Guten der Loge wirken.« Sein Bestreben, den Bestand der Loge zu halten, war schwierig. Er versuchte überall brüderliche Kontakte herzustellen. 1980 wurde das Johannisfest mit den anderen Logen von Darmstadt im Logenhaus in der Sandstraße 10 gefeiert. Es waren u.a. Brüder der Loge »US Hessen Lodge 844«, der Loge »Johannes der Evangelist zur Eintracht« und Brüdern der Johannis-Freimaurerloge »Zum flammenden Schwert« zusammengekommen; insgesamt 50 Teilnehmer. An der Tafelloge nahmen 45 Freimaurer teil. Am 06.06.1981 wurde Karl-August Balser nochmals zum Vorsitzenden Meister gewählt und nahm die Wahl auch an. Am 07.07.1981 verstarb er ganz plötzlich. Er hinterließ eine große Lücke, die es schnellst möglich auszufüllen galt. Seine Pläne reichten aber über das Jahr 1981 weit hinaus. Es war eine Verbrüderung mit der Loge »US Hessen Lodge 844« geplant. Eine Logenmeisterwahl und Mitgliederversammlung wurde nach den Logenferien auf den 02.10.1981 einberufen. Bei dieser Wahl wurde Armin Kalz in Anwesenheit des Abgeordneten Landesgroßmeister Wolfgang Füllkrug zum Vorsitzenden Meister für die Jahre 1981/1983 gewählt und als Abgeordneter Logenmeister Detlef Mertgen ernannt. Es galt nun, die Unterlagen der Loge, die bei Balser zentralisiert waren, zu orten und in der Loge zu lagern sowie Einsicht zu nehmen in die Logenakten und sich zurechtzufinden in den zusammengestellten Ordnern. Detlef Mertgen bemühte sich, sich in die Finanzen der Loge einzuarbeiten, zumal der amtierende Schatzmeister die Loge innerhalb von vier Wochen verließ und alle Unterlagen zurückgab.

Der neue Vorstand wurde gerichtlich am 24.11.1981 eingetragen und bestand aus 1. Vorsitzender Armin Kalz, 2. Vorsitzender Detlef Mertgen, 3. Vorsitzender Walter Emich. Der Mitgliederstand lag am 01.01.1982 einschließlich der auswärtigen Mitglieder und »ständig besuchenden Brüder« bei 20 Brüdern.

Armin Kalz, von Beruf Zahntechniker, wurde am 19.09.1928 in Forst (Lausitz) geboren. Er kam 1961 nach Darmstadt und arbeitete bis zu seinem Eintritt in den Rentenstand 01.04.1989 als kieferorthopädischer Techniker in der Fachpraxis des 1. Vorsitzenden der Kieferorthopädischen Gesellschaft von Deutschland Dr. Hans Euler in der Mathildenhöhe in Darmstadt. Armin Kalz erblickte das freimaurerische Licht am 07.10.1966 und erhielt die Matrikelnummer 126 in der Johannis-Freimaurerloge »Zum flammenden Schwert« in Darmstadt. In die Andreas-Loge »Fides immortalis« wurde er am 26.05.1972 aufgenommen und am 03.01.1976 in das Kapitel »Coronata« berufen. Er erreichte nach 19 Jahren am 21.09.1985 den zehnten Grad. Kalz übte die Ämter des 1. und 2. Aufsehers aus. Von 1973 bis 1978 war er Sekretär der Loge und übte das Amt des Redners von 1978 bis zu seiner Wahl als Vorsitzender Meister aus. Am Stiftungsfest 20.11.1981 setzte der Provinzialmeister von Hessen, Gerhard Hartmann, Armin Kalz feierlich in sein Amt ein. Armin Kalz wurde von den Brüdern der Loge zweimal wiedergewählt. Im Jahr 1990 ging seine zweimal verlängerte Amtszeit (3 x 3 Jahre) zu Ende. In seiner bisherigen Amtszeit waren 16 Aufnahmen und zwei Annahmen, sechs Todesfälle, sechs hatten gedeckt, zwei Brüder gingen in ihre alten Logen zurück. Der Bestand der Loge konnte sich nicht wesentlich vergrößern, sondern blieb auf einem Stand von 21 Brüdern, verjüngte sich aber wesentlich. Wegen seiner Verdienste um die Johannis-Freimaurerloge und den Freimaurerorden, wurde Armin Kalz 1985 mit dem Großen Ehrenzeichen der Großen Landesloge ausgezeichnet. In seiner Amtszeit wurde verschiedener Logendekor erneuert. Am 21.06.1986 konnte der geplante Freundschaftsvertrag mit der »US Hessen Logde 844« beim gemeinsamen Johannisfest in Darmstadt verwirklicht werden. Gerd Knauf und der damalige Vorsitzende Meister der »US Hessen Lodge 844« waren wesentlich daran beteiligt. Die Loge »US Hessen Logde 844« heißt seit dem 10.09.2001 »United American Lodge 819«. Besonders stolz war die Bruderschaft ebenso auf die anderen Ehrenmitglieder, wie z.B. Philippe Laventure, dem Großvertreter des Rektifizierten Schottischen Ritus Grand Prieure des Gaules (Frankreich). Er wurde am 28.10.1989 vom Logenmeister Armin Kalz zum Ehrenmitglied ernannt. Diese fruchtbare Ehrenmitgliedschaft besteht bis heute fort.

Nach Bemühungen des Sekretärs der Loge, Dieter Fröhner, konnte ein neues Logenprägesiegel sowie farbiges Logenpapier besorgt aber vor allem die Übersiedlung der Loge in das Logenhaus in der Sandstraße 10 ab dem 1. September 1990 ermöglicht werden. Im Logenhaus in der Sandstraße 10, welches nach dem Krieg (1966) wieder aufgebaut wurde, fand die Stiftung der Loge 1921 statt. Die Bruderschaft kehrte wieder in ihr erstes Zuhause zurück. Armin Kalz hatte in den Jahren seiner Amtszeit versucht die Brüder in Toleranz sowie Einsicht zu üben und kabbalistische, rosenkreuzerische sowie alchemistische Kenntnisse zu lehren, um dadurch an die einstigen Anfänge der Loge wieder anzuknüpfen. Zum Stiftungsfest am 03.11.1990 ging seine Amtszeit zu Ende.

Am 20. Juni 1990 wurde Detlef Mertgen zum Vorsitzenden Meister für die Jahre 1990 bis 1993 gewählt. Detlef Mertgen nahm die Wahl an. Seine Amtszeit fiel in eine neue Ära, weil der Neubeginn auch gleichzeitig im Logenhaus in der Sandstraße 10 startete, in dem die Loge gestiftet wurde. So konnte ein Mietvertrag mit der Loge »Johannes der Evangelist zur Eintracht« ab dem 01.09.1990 geschlossen werden. Das 69. Stiftungsfest mit Amtseinführung von Detlef Mertgen, war gleichzeitig mit der ersten freimaurerischen Arbeit im neuen Tempel am 03.11.1990 verbunden. Die Johannis-Freimaurerloge »Zum flammenden Schwert« war unter folgenden Adressen ansässig:

 

 Lokation  Zeitraum  Ort  Straße
 1.  30.10.1921 - 13.11.1927  Darmstadt  Sandstraße 10
 2.  13.11.1927 - 05.06.1935  Darmstadt  Wilhelminenstrasse 43
   05.06.1935 - 17.11.1946    »Dunkle Zeit«
 3.  17.11.1946 - 05.11.1960  Darmstadt  Riedlingerstraße 3
 4.  05.11.1960 - 17.02.1973  Darmstadt  Riedstraße 2
 5.  17.02.1973 - 01.09.1990  Darmstadt  Erbacher Straße 2
 6.  01.09.1990 - 04.03.2016  Darmstadt  Sandstraße 10
   04.03.2016 - 08.09.2017    »Altes Schalthaus«
7.  08.09.2017  Darmstadt  Sandstraße 10

 

Detlef Mertgen, beratender Bauingenieur, wurde am 30.06.1944 in Gleiwitz geboren. Sein Vater, Dr. Ing. Erich Kurt Mertgen, wurde mit der Matrikelnummer 77 am 19.04.1952 in Darmstadt aufgenommen und erreichte den VII. Grad. Vor seiner Krankheit hat er sich für die Johannis-Freimaurerloge »Zum flammenden Schwert« aufgeopfert. Detlef Mertgen erblickte am 02.03.1973 das freimaurerische Licht und hat die Matrikelnummer 134. In die Andreas-Loge »Fides immortalis« wurde er am 06.04.1979 aufgenommen und war ab 1993 Abgeordneter Wortführender Andreasmeister jener Loge. Das Kapitel »Coronata« berief ihn am 15.01.1983 in den VII. Grad. Er wurde am 17.03.1984 in den VIII. Grad befördert und erhielt am 20.09.1986 die Weihe im IX. Grad. Von jenem Zeitpunkt an, versah er das Amt des Oberbewahrers des Schwertes. In den X. Grad wurde er am 17.09.1988 aufgenommen. Er wurde am 01.04.2000 zum Ritterkommandeur mit dem Roten Kreuz geweiht.

In der Johannis-Freimaurerloge »Zum flammenden Schwert« übte Detlef Mertgen das Amt des 2. Aufsehers vom 06.11.1978 bis zum 20.11.1981 aus. Er war dann vom Stiftungsfest 20.11.1981 an bis zum Stiftungsfest am 03.11.1990 ununterbrochen Schatzmeister der Loge. Detlef Mertgen versah in diesem Zeitraum im Ritual oft den 1. oder 2. Aufseher aber manchmal auch den Einführenden Bruder. Seine Verdienste um die Loge und den Freimaurerorden wurden 1985 mit der Verleihung des Ehrenzeichens der Großen Landesloge gewürdigt. Für die Amtszeit bis 1990 wurde Detlef Mertgen als 1. Abgeordneter Provinzialmeister Hessens berufen. Seine Wiederwahl konnte durch die Wahl zum Vorsitzenden Logenmeister nicht wiederholt werden. Detlef Mertgen wurde nach seiner Rückkehr aus Berlin 2014 zum Mitglied des Kapitelrats des Kapitels »Coronata« und am 20.06.2015 zum 2. Abgeordneten Provinzialmeister Hessens ernannt.

Der Mitgliederbestand hatte sich 1990 durch einen Todesfall und eine Streichung auf 19 Mitglieder reduziert. Ab 1990  fanden alle Logenarbeiten wieder im Logenhaus in der Sandstraße 10 in Darmstadt statt. Das 69. Stiftungsfest mit der Amtseinführung von Detlef Mertgen fand im neuen Tempel statt. Der Landesgroßmeister Hanns-Jürgen Funk setzte Detlef Mertgen in sein Amt als Vorsitzenden Logenmeister der Johannis-Freimauerloge »Zum flammenden Schwert« am 03.11.1990 feierlich ein. Zu diesem Anlass wurde Armin Kalz das Ehrenzeichen für »Verdiente Führer von Ordensabteilungen« durch den Altlandesgroßmeister Manfred Obermann überreicht. Es ist dies ein Ehrenzeichen, das aufgrund von sechs- bis neunjähriger hervorragender Verdienste während der Amtszeit an Altlogenmeister verliehen wird. Detlef Mertgen wurde zweimal wieder gewählt und hatte bei seiner neunjährigen Hammerführung eine Fülle von freimaurerischen Aktivitäten entwickelt. Durch seine Bemühungen wurde der damalige Landesgroßmeister Hanns-Jürgen Funk zum Ehrenmitglied ernannt.

Die freundschaftlichen Beziehungen zur Loge »Sainte Odile Nr. 235 (AV)« in Straßburg, welche nach der Lehrart der »Grande Loge Nationale Francaise« arbeitet, wurden fester gebunden, so dass der Vorsitzende Meister, Jean-Paul Beachler, vom Landesgroßmeister Hanns-Jürgen Funk zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Am 12.09.1995 kam auch Detlef Mertgen die Ehre zu, die seltene Ehrenmitgliedschaft der Loge »Sainte Odile Nr. 235 (AV)« feierlich übertragen zu bekommen. Detlef Mertgen konnte mit Jacek Klimkiewicz Benefizkonzerte organisieren, deren Erlös begabten Musikerinnen und Musikern der »Folkwang Universität der Künste« in Duisburg zur Verfügung gestellt wurde. Die Konzerte förderten den kulturellen Beitrag der Loge (siehe »Kulturelles Engagement«) und fanden großen Beifall anderer Logen in Darmstadt und Umgegend, die sich mit Spenden anschlossen.